Was zählt als „Liebe“?

Die aktuelle Schwulen- und „Buchstaben“-Politik trägt die Losung voran:
„Nur die Liebe zählt!“ Dabei wird die heterosexuelle Ehe angestrebt, um schliesslich in der
Normalität „unterzugehen“…
Es gibt auch Schwule, die eine Ehe nicht eingehen wollen oder auch nicht können. Für deren Probleme muss sich Pinkcross und seine Mensch-schaft
aber auch engagieren!

Mein Ausgangspunkt ist – wie bei der Schwulenbewegung gelernt – die Ideologie UND der
Akt der Diskriminierung, dessen sich viele gar nicht bewusst sind – oder sie einfach verdrängen.

„Je suis musulman et homo.“ Sagte mir kürzlich ein schwuler Algerier – seit 30 Jahren hier lebend, ohne zu wissen, dass Schwulenfeindlichkeit nach aussen im Islam ein Produkt der letzten ca. 70 Jahre ist. Vorher redete einfach keiner darüber!

Ein katholischer Pfarrer hat mir vor einiger Zeit erklärt, dass Mönche auch mit Jesus verheiratet werden (wie Nonnen), aber der „Vollzug der Ehe“ für nach dem Tod „aufgeschoben“ würde.
Ich erinnere mich an einen Artikel im Kreis Nr. 4/1960 (> nachgedruckt in swissgay.info Nr. 15, S.5), wo nachgefragt wird, ob jemand mehr darüber wisse, wie früher in der griech. orthodoxen Kirche auch Freundespaare gesegnet wurden, mit einem weissen Bändel um ihre Handgelenke.
Gemäss Alan Bry (GB) seien im Mittelalter von der katholischen Kirche in England auch homosexuelle Paare gesegnet worden. (Nürnberger Schwulenpost, 10’2001)

Trotz alledem, oder vielleicht auch gerade deswegen, konnte eine Schwulenfeindlichkeit bis in die heutige Zeit gepflegt werden! Deren Wirksamkeit versuchte ich in den letzten Ausgaben von swissgay.info sichtbar zu machen.

Peter Thommen_71

siehe auch: Feindbild offen schwul (2010)

Thommens Kolumne im Cruiser Januar/Februar 2021 Zum Thema: wie gesund leben Schwule?

Schwule und Sexualität im Alter: Rafael Medina, Portraits, auf siegessäule (2017) – Wieland Speck über Sex im Alter (2021)

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