Gewalt gegen Schwule

Gewalt gegen Schwule und gegen Männer, die dafür gehalten werden, wird intensiv verdrängt.

1. Von der Heterogesellschaft (Schwule seien Täter und keine Opfer!),

2. von hetero Tätern („Er hat mich provoziert, belästigt, etc.“)

2 a von Klemmschwulen, die ihre eigenen Wünsche verdrängen und kaschieren…

3. und von den Homosexuellen selbst, sie wollen „heterolike, straight acting“ sein und möglichst nicht erkannt werden.

4. Mehr Sichtbarkeit von Schwulen, fördert die Aggression von Heteros/as, weil sie es lästig finden und gleichzeitig überlassen es die „diskreten“ den auffälligen Schwulen, den gesellschaftlichen Gesamteindruck zu dominieren – sie bleiben unsichtbar,  während sie sich gleichzeitig über diesen Effekt beklagen…

Sie wollen sich keinem aufdrängen, ihre Homosexualität „nicht propagieren“. Und was der Formulierungen mehr sind. Im Grunde denken viele Klemmschwulen, dem Opfer geschehe rechtens, es hätte sich ja nicht exponieren sollen. Dabei sind sie bereits unter dem moralischen Druck vorauseilenden Gehorsams. (Frauen, die sich „anständig“ anziehen, bis zur Burka auch!)

Diese verhängnisvolle Ideologie ist eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Diese Denkweisen fördern die Wut auf Schwule, wenn dann mal einer „auftaucht“! (Nicht alle Gewalt ist immer von Homophobie/Angst verursacht, das wäre zu einfach erklärbar!) Mehr Sichtbarkeit von Schwulen fördert einerseits die Aggressionen, andererseits kann eine Vielheit auch langsam klar machen, dass es aussichtslos ist, alle einfach umzubringen, um sie verschwinden zu lassen!

Ich besitze wohl eines der grössten Materialarchive in deutscher Sprache über Gewalt an Schwulen. (Von 1950 – 1980 ziemlich vollständig mit Pressemeldungen) Doch noch nie hat sich jemand seriös und systematisch für diese Geschichten interessiert.

Nicht vergessen möchte ich jenen „Anschlag in Basel, bei dem vor einigen Jahren vier Jugendliche einen Schwulen auf einer öffentlichen WC-Anlage mit Benzin übergossen, angezündet und schwer verletzt zurückgelassen hatten.“ (Siehe auch mein Beitrag im Zusammenhang mit Capletons Auftritt in Basel! Wo die Organisatoren (auch ein Schwuler) dieses Events völlig ignorant waren.

Und hier, was die Politik und „erschütterte Heteros“ schliesslich daraus gemacht haben…

Abschliessend möchte ich an den spektakulären Mord an Matthew Shepard aus dem Jahr 1998 erinnern. Darüber gibt es auch viel Material bei google! Und hier die „Matthew Shepard Story“, 14 min

Es nützt es nichts, alle zehn Jahre erschüttert zu sein! Es gäbe viel zu tun! zB sich mit der eigenen Geschichte zu befassen…

Es dürfte auch schwierig sein, die sich häufenden Selbstmorde von schwulen Kindern und Jugendlichen in Amerika damit in Zusammenhang zu bringen. Aber die Familie, die Gesellschaft und die Moral kann auch für Gewalt instrumentalisiert werden. Dabei sind dann TäterINNEN-Personen nicht mehr auszumachen. Und jetzt schliesst sich der Kreis. Habt Ihr irgendwo in der hetero Presse etwas überdiese Selbstmorde gelesen?

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